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52 Min.

Verfügbar vom 14/06/2021 bis 11/09/2021

Nächste Ausstrahlung am Montag, 14. Juni um 23:20

Der deutsche Videokünstler Mario Pfeifer (Berlin/Dresden) hat sich bei seinem Film für eine interessante, hybride Umsetzung entschieden: die subjektive, künstlerische Rekonstruktion eines nicht geklärten Falls. Im Anschluss zeigt ARTE eine Diskussion mit dem Filmemacher um das vielschichtige Projekt, um Kontext, Reaktionen und Tatbestände auszuloten. Und wie hätten Sie reagiert?

Mit den Mitteln der Kunst rollt Mario Pfeifer einen Fall wieder auf, der in Deutschland für Schlagzeilen sorgte. Im sächsischen Arnsdorf wurde 2016 ein Flüchtling aus dem Irak von vier Männern einer Bürgerwehr geschlagen und mit Kabelbindern an einen Baum gefesselt, nachdem es in einem Supermarkt zu einer Auseinandersetzung gekommen war. Das Video, das jemand davon gemacht hatte, ging im Netz viral. Die politische Rechte verkaufte diese Aktion als Zivilcourage. Der Prozess wegen Freiheitsberaubung wurde jedoch kurz nach Beginn eingestellt. Das Opfer war zu diesem Zeitpunkt schon tot: Sein Körper wurde in einem Wald aufgefunden. Der Mann soll vermutlich erfroren sein.
Mario Pfeifer lässt das Geschehen in einem Studio nachspielen mit den bekannten Schauspielern Dennenesch Zoudé und Mark Waschke, mischt Spielszenen mit Originalvideos aus dem Netz, anschließend bewerten zehn Zuschauer das Gesehene. Dabei benutzt der Regisseur die Codes von Fernsehtalkshows, Actionfilmen und inszenierten Gerichtsverhandlungen.
Wie kam Pfeifer zur Idee dieser innovativen Umsetzung zwischen Dokumentarfilm und Fiktion? Welche Absicht verfolgt der Filmemacher, der in seinem Film die Frage an das Publikum richtet: „Und: Wie hätten Sie sich verhalten?“.
Woher kommt all die Wut in der heutigen Welt und wie könnte man mit Ängsten besser umgehen? Wer hat hier versagt?
Fragen, die Moderatorin Andrea Fies nach dem Film im Gespräch mit Mario Pfeifer aufgreifen wird, um mehr über Beweg- und Hintergründe zu seinem Film zu erfahren und nicht zuletzt die zentrale Frage zu stellen: Kann Kunst die Welt verändern? Hat ein künstlerisches Projekt die Kraft, die Mentalität der Menschen zu beeinflussen?

Credits

TITLE:  AGAIN – NOCH EINMAL

FORMAT: DOCUMENTARY / reenactment

LENGTH: 38’40’ MINUTES’SECONDS’

YEAR:  2019

LANGUAGE: GERMAN WITH ENGLISH,FRENCH AND ARABIC SUBTITLES

EXECUTIVE PRODUCER /DIRECTOR: MARIO PFEIFER

CO-PRODUCERS: OLIVER THAU, ALEXANDER KOCH, NIKOLAUS & RAPHAEL OBERHUBER

CAST: DENNENESCH ZOUDÉ, MARK WASCHKE, DILAN B.

Voice Over: Sandra Borgmann

SCREENPLAY: LILIAN VON KEUDELL, MARIO PFEIFER

head of production: OLIVER THAU

DIRECTOR OF PHOTOGRAPHY: STEPHAN BURCHARDT

MONTAGE: MARIO PFEIFER

PRODUCTION DESIGN: SUSANNE DIERINGER

LIGHT DESIGN: HEIKO GRUND

COSTUME DESIGN: DOROTA BUDNA

MAKE UP ARTISTS: ADELLA SELZER, JULIA BÖHM, Nicole Krämer

SOUND DESIGN: THOMAS WALLMANN

ANIMATION DESIGN: JONAS DAHL

Aerial Cinematography: up up berlin

Film SCORE: KAMRAN SADEGHI

Still Photogrpahy: Stephanie Kuhlbach

research assistance: Simon quinones

Subtitling: alias film + sprachtransfer

COMMISSIONING EXECUTIVE PRODUCER RBB: RAINER BAUMERT

COMMISSIONING EDITOR RBB: DAGMAR MIELKE

COUNTRY OF PRODUCTION: GERMANY

FUNDER: MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG, KULTURSTIFTUNG DES FREISTAATES SACHSEN

CO-PRODUCER: RBB /Arte, BLACKBOARDFILMS, PAPERMOON FILMS, KOW, BERLIN BIENNALE

 

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